dvdisaster Version 0.55
Zur Internet-Version Deutsch      English
Inhalt

Überblick
Beispiele
Herunterladen
Aufrufmöglichkeiten
Fragen und Antworten
Impressum

Aufrufmöglichkeiten

Aktionen. dvdisaster benötigt beim Aufruf die Angabe einer Aktion entweder in Langform (--read) oder mit dem Anfangsbuchstaben in Kurzform (-r):

   --scanDatenträger auf Lesefehler überprüfen
--readAbbild des Datenträgers einlesen
--create    Fehlerkorrektur-Datei erzeugen
--fixVersucht, ein Abbild mit Hilfe der Fehlerkorrektur-Datei zu reparieren
--testÜberprüft, ob Abbild- und Fehlerkorrektur-Datei zusammengehören
--unlinkLöscht die Abbild-Datei beim Beenden des Programms

 
Laufwerks- und Dateinamen. Diese Optionen haben ebenfalls eine Langform (--device) und eine Kurzform (-d). Sie dienen dazu, andere als die voreingestellten Laufwerke und Dateinamen zu verwenden.

   --device    Laufwerk auswählen
--prefixPräfix für Abbild- und Fehlerkode-Dateien
--imageName der Abbild-Datei
--eccfileName der Fehlerkode-Datei

--listZeigt verfügbare Laufwerke unter ASPI   (nur in der Windows-Version)

 
Weitere Optionen. Diese weniger häufig benutzten Optionen verwenden nur die Langform, sofern nicht anders angegeben.

   --cache-sizeZwischenspeicher-Größe während der Fehlerkode-Berechnung
--daoBehandelt Datenträger als "disk at once"
-j / --jumpÜberspringe Sektoren nach einem Lesefehler
-n / --redundancy   Redundanz des Fehlerkorrekturkodes festlegen

Aktionen.

--scan [n-m]: Datenträger auf Lesefehler überprüfen

Liest jeden Sektor des Datenträgers und gibt am Ende die Anzahl der nicht lesbaren Sektoren aus.

Die einzulesenden Sektoren können auf einen bestimmten Bereich eingeschränkt werden. Die Sektornumerierung beginnt bei 0; "end" bezeichnet den letzten Sektor. Das angegebene Intervall wird inklusive der Grenzen eingelesen; 0-100 liest also 101 Sektoren ein.

In der Kurzform sind zwischen dem "-s" und dem Intervall keine Leerzeichen zulässig:

dvdisaster -s0-100            # liest Sektoren 0 bis 101
dvdisaster --scan 0-100       # Langform
dvdisaster --scan 3000-end    # liest von Sektor 3000 bis zum Datenträger-Ende

--read [n-m]: Abbild des Datenträgers erzeugen

Erzeugt ein Abbild des Datenträgers auf der Festplatte.

Falls die Abbild-Datei bereits existiert, werden nur diejenigen Sektoren eingelesen, die noch nicht in der Abbild-Datei vorhanden sind. Dies ermöglicht es, ein Abbild durch mehrere Leseversuche zu ergänzen und dabei verschiedene Laufwerke einzusetzen.

Die einzulesenden Sektoren können auf einen bestimmten Bereich eingeschränkt werden. Die Sektornumerierung beginnt bei 0; "end" bezeichnet den letzten Sektor. Das angegebene Intervall wird inklusive der Grenzen eingelesen; 0-100 liest also 101 Sektoren ein.

In der Kurzform sind zwischen dem "-r" und dem Intervall keine Leerzeichen zulässig:

dvdisaster -r0-100            # liest Sektoren 0 bis 101
dvdisaster --read 0-100       # Langform
dvdisaster --read 3000-end    # liest von Sektor 3000 bis zum Datenträger-Ende

--create: Fehlerkorrektur-Datei erzeugen

Erzeugt eine Fehlerkorrekturdatei zu einem Abbild.

--fix: Abbild reparieren

Versucht, ein Abbild mit Hilfe der Fehlerkorrektur-Datei zu reparieren.

Falls es im ersten Anlauf nicht gelingt, alle Sektoren zu reparieren, können Sie einen weiteren Durchlauf mit --read versuchen, um gegebenenfalls noch einige der fehlenden Sektoren einzulesen, und danach nochmals eine Reparatur des Abbildes versuchen.

--test: Abbild- und Fehlerkorrektur-Datei überprüfen

Überprüft, ob die Abbild- und Fehlerkorrektur-Dateien zu dem gleichen Datenträger gehören und ob ihre internen Prüfsummen korrekt sind.

Siehe auch Punkt 3.3 in den Fragen und Antworten.

--unlink: Löscht die Abbild-Datei beim Beenden des Programms

Diese Funktion löscht die Abbild-Datei, wenn alle Aktionen mit Erfolg durchgeführt worden sind.

Laufwerks- und Dateinamen.

--device <Laufwerk>: Laufwerk auswählen

Voreingestellt sind "/dev/cdrom" unter Linux bzw. das erste CD/DVD-Laufwerk (nach Laufwerksbuchstabe) unter Windows.

Linux:   dvdisaster unterstützt momentan Laufwerke, die über den einheitlichen CD-ROM-Treiber von Linux angesteuert werden und den MMC3-Standard implementieren. Dies sind insbesondere ATAPI-Laufwerke mit den symbolischen Geräten /dev/hd* sowie SCSI-Laufwerke mit den symbolischen Geräten /dev/scd*. Externe Laufwerke mit anderen Bussystemen (z.B. USB, IEEE 1394) erscheinen typischerweise ebenfalls als SCSI-Geräte.

Das Einbinden von ATAPI-Geräten über das ide-scsi-Modul wird nicht empfohlen; diese Geräte sind aber normalerweise über /dev/scd* problemlos nutzbar.

Der allgemeine SCSI-Treiber sg (/dev/sg*) wird nicht unterstützt. Dies sollte kein Problem darstellen, da die jeweiligen Geräte normalerweise auch über /dev/scd* oder /dev/sr* verfügbar sind.

Windows:   dvdisaster unterstützt lokale Laufwerke, die den MMC3-Standard implementieren und mit einem Laufwerksbuchstaben im System erscheinen.

--prefix <Präfix>: Präfix für Abbild- und Fehlerkorrektur-Datei

Voreingestellt ist "medium"; die Abbild- und Fehlerkorrekturdateien erhalten automatisch die Endungen ".img" bzw. ".ecc".

--image <Dateiname>: Name der Abbild-Datei

Voreingestellt ist "medium.img"; der angegebene Dateiname wird genau (ohne automatisches Anfügen einer Endung) für die Abbild-Datei übernommen.

--eccfile <Dateiname>: Name der Fehlerkorrektur-Datei

Voreingestellt ist "medium.ecc"; der angegebene Dateiname wird genau (ohne automatisches Anfügen einer Endung) für die Fehlerkorrektur-Datei übernommen.

--list: Zeigt verfügbare Laufwerke unter ASPI

Diese Funktion zeigt alle CD/DVD-Laufwerke an, die unter Windows durch die ASPI-Schicht ansprechbar sind:

user@windows> dvdisaster -l
dvdisaster-0.55 Copyright 2004,2005 Carsten Gnoerlich.
[... der Rest des GPL-Begrüßungstextes ...]

List of ASPI CD/DVD drives:

1: (H:) ATAPI DVD+RW 8X4X12 B2K7
2: (I:) MYDRIVE CD-R MY-401610X 1.05

To force ASPI usage over SPTI, refer to the drive by the
above numbers (use 1:, 2:,... instead of C:, D:,...)

dvdisaster verwendet standardmäßig nur dann ASPI, wenn ein Zugriff auf die Laufwerke über SPTI nicht möglich ist. Die Benutzung von ASPI läßt sich durch Angabe der Laufwerksnummer anstelle des Laufwerksbuchstabens erzwingen. Um einen Datenträger per ASPI in dem "MYDRIVE"-Laufwerk des obigen Beispiels einzulesen, geben Sie also ein:

user@windows> dvdisaster -d 2: -r

Weitere Optionen.

--cache-size <Größe in MB>: Zwischenspeicher-Größe einstellen

dvdisaster optimiert die Zugriffszeiten bei der Berechnung der Fehlerkorrektur-Datei durch einen eigenen Zwischenspeicher, dessen Größe zwischen 1 und 512 MB betragen kann. Voreingestellt sind 32MB, was für die meisten Systeme passend ist.

Diese Option hat nur bei der --create--Aktion eine Wirkung.

--dao: Behandelt Datenträger als "disc at once"

Datenträger, die im "TAO"-Modus ("track at once") gebrannt wurden, enthalten am Ende zwei Sektoren mit Pseudo-Lesefehlern. Daher ignoriert dvdisaster in der Grundeinstellung bis zu 2 Lesefehler am Ende des Datenträgers.

Wenn Sie nun das ausgesprochene Pech haben, einen "DAO" ("disc at once") - Datenträger mit genau ein oder zwei echten Lesefehlern am Ende zu besitzen, erreichen Sie durch Angabe der "--dao"-Option eine korrekte Behandlung des Datenträger-Endes.

-j / --jump <Anzahl Sektoren>: Überspringe Sektoren nach einem Lesefehler

Beim Auftreten eines Lesefehlers wird die angegebene Anzahl von nachfolgenden Sektoren übersprungen. Dies reduziert die Bearbeitungszeit beim Einlesen defekter Datenträger und die mechanische Beanspruchung des Laufwerkes.

Die Anzahl der zu überspringenden Sektoren muß ein Vielfaches von 16 sein. Folgende Einstellungen sind besonders interessant:

  • 1024 Sektoren überspringen:

    Gibt einen schnellen Eindruck über die Beschädigung des Datenträgers. In der Regel werden aber nicht genügend Daten für eine erfolgreiche Fehlerkorrektur eingelesen.

  • 16 (Voreinstellung) oder 32 Sektoren überspringen:

    Guter Kompromiß aus reduzierter Bearbeitungszeit und Wiederherstellbarkeit des Datenträger-Abbildes.

Diese Option hat nur beim ersten Einlesen des Abbildes eine Wirkung; dies ist der Fall wenn die Abbild-Datei beim Aufruf fehlt oder noch nicht bis zum Ende eingelesen wurde. Beim Auffüllen einer bereits vorhandenen Abbild-Datei werden keine Sektoren übersprungen.

-n / --redundancy: Redundanz des Fehlerkorrekturcodes festlegen

Die Redundanz gibt an, wieviel Prozent der Originaldaten pro Fehlerkorrektur-Bereich korrigiert werden können.

Weil sich Lesefehler nicht statistisch gleichmäßig auf die Fehlerkorrektur-Bereiche verteilen, kann man aus einer Redundanz von x Prozent nicht darauf schließen, auch x Prozent an defekten Sektoren reparieren zu können. Dieser Wert ist typischerweise deutlich geringer!

Für den in dvdisaster verwendeten Reed-Solomon-Kode besteht außerdem ein näherungsweiser Zusammenhang zwischen der Redundanz und der Größe der Fehlerkorrektur-Datei: Wenn Sie ein 4GB großes Abbild mit 25% Redundanz kodieren, erhalten Sie eine etwa 1GB große Fehlerkorrekturdatei.

Zur Einstellung der Redundanz gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. "normal" oder "hoch"

    Geben Sie "normal" oder "high" an, um die folgenden Redundanzen zu erhalten:

    WertRedundanz
    -n normal14.3%
    -n high33.5%

    Durch diese Werte werden besonders optimierte Kodierer ausgewählt, die Ihre Fehlerkorrekturdateien in kürzerer Zeit als für die übrigen Redundanzwerte erstellen.

    Der Wert "normal" ist die Voreinstellung.

  2. Angabe in Prozent

    Sie können die Redundanz auch direkt in Prozent angeben:

    BeispielWertebereich
    -n 25%3.2% bis 64.5%

    Aus technischen Gründen kann die wirklich verwendete Redundanz um einige Nachkommastellen von der Vorgabe abweichen.

    Beachten Sie, daß die Leistung der Fehlerkorrektur von der statistischen Verteilung der Lesefehler abhängt. Daher lohnt es sich nicht, um einige Prozentpunkte zu feilschen - erst Änderungen um etwa 5 Prozentpunkte haben einen spürbaren Einfluß auf die Fehlerkorrektur.

  3. Korrigierbare Fehler pro Fehlerkorrekturbereich

    Wenn Sie keine Maßeinheit bei der Redundanz angeben, wird der Wert so interpretiert, daß Sie einen (255, 255-x)-Reed-Solomon-Kode erzeugen möchten:

    BeispielWertebereich
    -n 328 bis 100

    Dies führt dazu, daß jeweils 255-x Datenträger-Sektoren zu einem Fehlerkorrekturbereich zusammengefaßt werden, innerhalb dessen bis zu x unlesbare Sektoren korrigiert werden können.

    Es gilt übrigens:     Redundanz in Prozent = (100 * x) / (255 - x)

  4. Maximalgröße der Fehlerkorrekturdatei

    Als letzte (und gefährlichste Möglichkeit) können Sie die Größe der Fehlerkorrekturdatei vorgeben:

    BeispielWertebereich
    -n 50m3.2% bis 64.5% der Abbild-Größe

    In diesem Fall wählt dvdisaster eine geeignete Redundanz, damit die Fehlerkorrektur-Datei nicht größer als angegeben wird (in Mega-Byte).

    Mit dieser Option schießt man sich selbst in den Fuß, wenn man unterschiedlich große Abbilder mit der gleichen Einstellung bearbeitet:
    Dann erhalten die kleineren Abbilder nämlich mehr Fehlerkorrekturinformationen als die großen Abbilder -- genau umgekehrt wäre es wesentlich sinnvoller.

Copyright 2004,2005 Carsten Gnörlich.
Die unveränderte Wiedergabe und Verteilung dieses gesamten Textes in beliebiger Form ist gestattet, sofern dieser Hinweis erhalten bleibt.